Offenbach: Neuer Treff für Bürger
Frankfurter Rundschau am 17.10.2014
Von Andrea-Maria Streb
Auch in Bieber-Waldhof gibt es jetzt ein Stadtteilbüro. Es ist im Erdgeschoss eines Wohnblocks an der Ottersfuhrstraße untergebracht.
Ein neues Stadtteilbüro hat am Donnerstagnachmittag in Bieber-Waldhof seine Türen geöffnet. Mit dem fünften derartigen Büro in Offenbach hat auch der kleine Ortsteil von Bieber jetzt einen Treffpunkt für Bürger und eine Kontaktstelle für deren Anliegen. Das neue Büro ist im Erdgeschoss eines Wohnblocks an der Ottersfuhrstraße untergebracht. In dem umgebauten ehemaligen Veranstaltungsraum wurden ein großer Gruppenraum mit Küche sowie ein Büro eingerichtet.
Die Leiterin des Projekts „Besser leben in Offenbach“ Sabine Süßmann wird hier, wie schon im Senefelder Quartier, einmal wöchentlich eine offene Sprechstunde anbieten. Darüber hinaus gebe es Gespräche über ein Frauenfrühstück, das von Müttern aus dem Stadtteil organisiert werden soll, kündigt Süßmann an. Und das Stadtteilbüro solle Ausgangspunkt für die „Rundgänge zur Ordnung und Sauberkeit“ im Quartier sein.
„Zudem möchte sich der Arbeitskreis Waldhof hier engagieren“, ergänzt sie. Der Arbeitskreis habe auch den Anstoß gegeben, für den „etwas abseits liegenden Stadtteil mit wenig Infrastruktur“ ein Quartiersbüro einzurichten.
„Es ist wichtig, dass die Initiativen sich einbringen“, betont Regina Preis, Sprecherin der Stadtwerke Offenbach Holding (SOH).
Unterstützung für engagierte Bürger
Zur feierlichen Eröffnung mit dem Stadtrat für Soziales Felix Schwenke (SPD) haben sich bereits viele Menschen eingefunden. Darunter auch Yasemin Özer. Die Vhs-Dozentin, die unter anderem Frauen in „Mama lernt Deutsch“-Kursen unterrichtet, will einen Sprachförderkurs für Kinder im Stadtteilbüro anbieten. „Insbesondere für Kinder, die keinen Kindergartenplatz bekommen haben, ist Unterstützung beim Deutschlernen wichtig“, sagt Özer. Ihr Angebot sei eine Spiel- und Sprachgruppe für Mütter und Kinder im Vorschulalter. Die Diplom-Pädagogin ist auch in den Stadtteilbüros Lauterborn und Nordend aktiv.
Auch viele Mitglieder des Arbeitskreises Waldhof sind zur Eröffnung gekommen. Peter Janat aus dem Vorstand des Arbeitskreises begrüßt den neuen Treffpunkt als Unterstützung für engagierte Bürger. Der Arbeitskreis, der aus Vertretern verschiedener Institutionen und Bewohnern besteht, hat viele Ideen, wie der Raum genutzt werden könnte. „Behutsam“ müsse es jetzt angegangen werden, meint Janat und spruchreif sei noch nichts.
Denkbar seien aber Angebote, wie es sie auch in den anderen Stadtteilbüros gebe: etwa ein Mittagessenangebot einmal wöchentlich, einen Spielenachmittag für Senioren, Kochgruppen oder einen offenen Bücherschrank. Auch als Anlaufpunkt für Fahrgemeinschaften in die Stadt oder Ähnliches könnte das Büro genutzt werden, sagt Janat. Insbesondere für ältere Bürger gebe es, von kirchlichen Angeboten abgesehen, bislang wenig. „Aber das sind jetzt erstmal nur Visionen“, hebt Janat hervor.
In Bieber-Waldhof ist das Stadtteilbüro in der Ottersfuhrstraße 23 donnerstags zwischen 17 und 19 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet.
Dass das Quartiersbüro überhaupt möglich werden konnte, sei der Baugenossenschaft Odenwaldring zu verdanken, sagte Stadtrat Schwenke bei seiner Eröffnungsrede. „Sonst wäre es schwierig gewesen, bei der Situation der Stadt.“ Die Baugenossenschaft stellt die Räume in ihrem Wohnblock unentgeltlich zur Verfügung; die Gemeinnützige Baugesellschaft Offenbach (GBO), bei der das Projekt „Besser Leben in Offenbach“ angesiedelt ist, beteiligt sich an den Umlagen.
Das im Juni eröffnete Stadtteilbüro im Senefelder Quartier südlich des Hauptbahnhofs sei gut angelaufen, sagt Projektleiterin Sabine Süßmann auf Nachfrage der Frankfurter Rundschau. Neben den Angeboten – Mutter-Kind-Gruppe und Hebammen-Krabbelgruppe – treffe sich dort der Runde Tisch Süd und die Räume würden auch privat für Veranstaltungen gemietet